
Gemeinsame Anreise aus Hamburg nach Mölln zum Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von 1992
Am 23. November 1992 verübten Neonazis einen rassistisch motivierten Brandanschlag auf zwei von türkischstämmigen Familien bewohnte Häuser in Mölln. Dabei wurden Ayşe Yılmaz, Yeliz Arslan und Bahide Arslan getötet, sowie neuen weitere Bewohner*innen schwer verletzt. Dieser Anschlag ist der erste, seit der deutschen Wiedervereinigung, bei dem Menschen ermordet wurden und stellt somit einen vorläufigen Höhepunkt rechter Gewalt in den 1990er Jahren da. Der deutsche Staat reagiert auf diesen Anschlag nicht etwa mit einem entschlossenen Kampf gegen rechte und rassistische Gewalt sondern unter anderem mit Verschärfungen des Asylrechts, Aussagen der Bundesregierung das man nicht in „Beileidstourismus“ verfallen möchte oder damit, dass die Stadt Mölln hunderte Solidaritätsbriefe, die in der Zeit nach dem Anschlag an Angehörige und Überlebende geschrieben wurden, einbehalten und deren Existenz über drei Jahrzehnte vor ihnen verschwiegen hat. Der Brandanschlag in Mölln zeigt deutlich das auf den deutschen Staat kein verlass ist, weder im Schutz vor rassistischer Gewalt, noch im angemessenen Gedenken und Trauern.
Die Angehörigen und Überlebenden veranstalten am 23. November eine Gedenkveranstaltung. Zu diesem selbstbestimmten Gedenken möchten wir als Antifaschist*innen gemeinsam aus Hamburg anreisen.
Filmempfehlung: Der Komplex um die unterschlagenen Briefe wird in dem dieses Jahr erschienenen Kinofilm „Die Möllner Briefe“ behandelt.
Treffpunkt: DB-Reisezentrum