Erinnern als höchste Form des Vergessen?
Am 27.Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz zum 80. Mal.
Während dieser Tag mittlerweile als „Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ in der Erinnerungskultur (wenn auch meist nur als weiteres, starres Gedenkritual) angekommen ist, tobt seit einigen Jahren in den Feuilletons und sozialen Medien ein teilweise erbitterter Streit um die (Nicht-) Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und ihrer Verortung in der deutschen Erinnerungskultur.
Hierbei geht es aber oft nicht mehr um die wichtige Aufarbeitung und Aufklärungsarbeit zur Kolonialgeschichte, sondern häufig um eine Relativierung der Shoah und letztlich um den Versuch das Existenzrecht Israels, welches zum „weißen Kolonialprojekt“ halluziniert wird, anzugreifen.
Vor dem Hintergrund des sich seit über zwei Jahren in der deutschsprachigen Öffentlichkeit abspielenden „Historikerstreit 2.0“ wird immer wieder über die Bedeutung des Holocaust gestritten: Was war der Holocaust und was war er nicht? Inwiefern ist er „präzedenzlos“? Wie wird an ihn erinnert, wie sollte es getan werden? Wer bestreitet seine Präzedenzlosigkeit und welche politischen Folgen bringt das mit sich?
Diese und andere Fragen wird der Mitautor des Buches ERINNERN ALS HÖCHSTE FORM DES VERGESSENS? (UM-)DEUTUNGEN DES HOLOCAUST UND DER „HISTORIKERSTREIT 2.0“ Andreas Stahl am 22.01.25 diskutieren.
Die „Jüdische Allgemeine“ bezeichnet den Sammelband als „eine Verteidigung gegen Angriffe auf die Erinnerung von gestern bis heute und ein Festhalten an einer klaren Analyse des Antisemitismus.“
Wann: 22.01.25
Einlass ab 18:30 Uhr, Beginn 19 Uhr
Wo: soziales Zentrum Bochum, Josephstrasse 2
Anschließend wie immer vegane Küfa gegen Spende.